Watt oder Lumen: Worauf es beim Thema Helligkeit wirklich ankommt
Sie war der Klassiker unter den Leuchtmitteln: die Sechzig-Watt-Birne. Mit ihr an der Decke hatten wir unseren Garant für solide Leuchtkraft. Doch während die Standard Glühbirne seit ein paar Jahren ausgedient hat, ist das große W auf den Verpackungen im Bau- oder Supermarkt geblieben. Als eine Art sentimentale Orientierungshilfe. Suchst du allerdings tatsächliche Erleuchtung in den eigenen vier Wänden, schau mal auf die Zahl für Lumen (lm) – und nicht Watt.
Lumen sind das neue Watt
Warum? Weil uns Watt lediglich sagt, wie viel Energie eine Lampe braucht – und nicht, wie viel Licht sie ins Dunkel bringt.
Dafür brauchen wir ein anderes Maß der Dinge: Lumen (lm). Denn Lumen misst die Menge an sichtbarem Licht. Ihr Wert sagt mir, wie viel tatsächliches Licht meine Lampe ausstrahlt, wenn ich sie einschalte. Oder eben, wie hell sie am Ende leuchtet.
Das ist der sogenannte Lichtstrom. Führe ich einer Lichtquelle wie z.B einer Glühbirne Strom zu, wandelt sie diese in sichtbares Licht um. Zusätzlich emittiert sie aber für uns unsichtbare Strahlung sowie Wärme. Bei der alt bekannten Glühbirne waren das sogar 95% an Wärme, was alles andere als effizient ist.
Wieviel Ausstrahlung eine Lampe hat, hängt ganz von ihrer Art ab. Die charismatischste Technologie unter den künstlichen Beleuchtungen ist die LED. Sie ist vielseitig einsetzbar und kann längst mehr als Licht an- und auszuschalten. Sie lässt sich dimmen und uns jeden Raum in farbige Welten tauchen. Vor allem aber holt sie aus gleicher elektrischer Leistung viel mehr “leuchtende” Leistung heraus.
Sie strahlt also sehr viel effizienter.
Weil weniger manchmal mehr ist
Unsere Standard 60 Watt Birne bringt uns demnach auf umgerechnet 720 Lumen (60W x 12 lm). Eine LED leuchtet gleich hell mit durchschnittlich gerade mal 6 W. Und sie kann noch viel mehr, oder besser gesagt, viel heller. Unsere Luvo beispielsweise kommt auf strahlende 4400 Lumen. Das gibt ordentlich Belichtungsspielraum.
Willst du also, dass dein Zuhause richtig strahlt, sind Lumen dein perfekter Guide und LEDs das beste Mittel der Wahl. Denn sie geben uns mehr Licht bei weniger Strom. Also mehr Lumen bei weniger Watt. Das ist gut für die Umwelt und unser Portemonnaie.
Wir finden, das leuchtet total ein.
Für die extra hellen Köpfe
Das Wort “Lumen” stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet “Licht” oder “Leuchte”.
Populär wurde die Einheit 2009 als die EU beschloss, LEDs zum neuen Beleuchtungsstandard zu machen. Damit zieren Lumen nun als einheitliches Maß für die Helligkeit von künstlichen Leuchtmitteln die Verpackungen.
Und wer hat’s erfunden? Der französische Physiker André-Eugène Blondel verwendete Lumen erstmals 1894, um zu beschreiben, wie viel Licht eine Lichtquelle abgeben kann. Es dauerte noch weitere 85 Jahre bis sich Lumen als die go-to Einheit in der Wissenschaft etablierte.
Monsieur Blondel entwickelte derweil ein ganzes System für photometrische Einheiten sowie den elektromechanischen Oszillographen.
Chapeau, Monsieur Blondel!